Unternehmen für eine klimaneutrale Wirtschaft

Angesichts der verheerenden Invasion in der Ukraine ist die EU dabei, ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu verringern und die steigenden Energiepreise in den Griff zu bekommen. Diese aktuelle Situation führt zu einer raschen Umgestaltung der europäischen Energie- und Klimalandschaft und hat sowohl kurz- als auch langfristige Folgen für die europäische Wirtschaft. Gleichzeitig hat der jüngste IPCC-Bericht gezeigt, dass die Entscheidungen, vor denen wir heute stehen, um die Energieunabhängigkeit der EU zu erhöhen, auch billiger, in Reichweite und notwendig sind, wenn wir eine 1,5°C-kompatible Zukunft in Reichweite halten wollen.

In einem offenen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben CEOs aus ganz Europa und der Wirtschaft im Vorfeld der Veröffentlichung des REPowerEU-Energieplans ihre Unterstützung für das Ziel der EU bekundet, die Abhängigkeit von russischem Gas, Öl und Kohle als wichtigen Schritt zur Stabilisierung der derzeitigen Energiesicherheits- und Preiskrise zu beenden.

Führende Persönlichkeiten aus Sektoren wie der verarbeitenden Industrie, der Schwerindustrie, dem Finanzwesen, der Konsumgüterindustrie, dem Einzelhandel, der Energieerzeugung und der Technologie fordern die EU auf, die derzeitigen Krisen als weiteren Grund zu sehen, im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu handeln und eine Strategie für saubere heimische Energie als Teil des grünen Übergangs zu beschleunigen. Die CEOs erkennen auch die Notwendigkeit an, ihre eigenen Geschäftsmodelle zu überarbeiten, um einen gemeinsamen 1,5C-Pfad zu gewährleisten, und umfangreiche Investitionen des Privatsektors zu tätigen, um die Umsetzung des europäischen Green Deal zu unterstützen.

In dem von 114 Unternehmen, darunter multinationale Konzerne und KMU, und 26 Unternehmensnetzwerken unterzeichneten Brief heißt es im Vorfeld der Veröffentlichung des REPowerEU-Plans in diesem Monat sowie der Treffen der G7-Energieminister und des Europäischen Rates: „Der Kern der gegenwärtigen Energiesicherheits- und -preiskrise liegt in der übermäßigen Abhängigkeit von unbeständigem, importiertem fossilem Gas, Öl und Kohle. Es ist für uns alle an der Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um Europas Energiesicherheit und Widerstandsfähigkeit zu stärken, indem wir den grünen Übergang beschleunigen.“

Während die europäischen Staats- und Regierungschefs die Details der RePowerEU-Strategie ausarbeiten, fordern die Unterzeichner des Briefes die europäischen Staats- und Regierungschefs auf:

• Beschleunigung der Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs durch Verbesserungen der Energieeffizienz.
• die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Umstellung auf erneuerbare und fossilfreie Energien in Industrie, Verkehr, Heizung und Kühlung sowie in Gebäuden zu beschleunigen.
• Sicherstellung eines integrativen und fairen Übergangsprozesses, der dem wachsenden Druck auf die Lebenshaltungskosten und dem Zugang zu menschenwürdiger Arbeit Rechnung trägt.
• Die richtigen finanziellen Anreize und Instrumente bereitstellen, um Investitionen von Investoren, Unternehmen und Haushalten in ausreichender Höhe zu beschleunigen.
• Vollständige und wirksame Mobilisierung der bestehenden EU-Fonds und -Strukturen.
• Die Bereitstellung neuer Ausbildungsprogramme, die sich an den von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ermittelten Bedürfnissen orientieren, muss dringend ausgeweitet und beschleunigt werden.

Das Schreiben wurde koordiniert von der European Corporate Leaders Group (CLG Europe), einer branchenübergreifenden Gruppe europäischer Unternehmen, die sich für die Verwirklichung der Klimaneutralität einsetzen. Die Stiftung KlimaWirtschaft ist deutscher Partner der CLG Europe und hat den offenen Brief ebenfalls unterzeichnet.