Pressemitteilung, veröffentlicht am 28.02.2022
Angesichts der Russlandkrise veröffentlicht die Stiftung KlimaWirtschaft ein Papier mit Maßnahmen, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen und die Versorgungssicherheit zu stärken. Die Maßnahmen wurden im engen Austausch mit führenden Unternehmen der deutschen Wirtschaft entwickelt.
„Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste,“ so Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung KlimaWirtschaft. Schon jetzt ist klar, dass dieser Krieg auch für die deutsche und europäische Energie- und Klimapolitik einen historischen Einschnitt bedeutet.
Deshalb begrüßt die Stiftung KlimaWirtschaft die Entschlossenheit, mit der die Bundesregierung die notwendigen Schritte für eine verantwortungsvolle und vorausschauende Energiepolitik angekündigt hat. Dafür ist der Aspekt der Versorgungssicherheit neu zu bewerten. War bislang Erdgas als “Brücke” zu einer klimaneutralen Energieversorgung vorgesehen, muss jetzt schnell eine Strategie entwickelt werden, um den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft sicher und unabhängig von russischem Gas zu vollziehen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeitet derzeit intensiv an einem Plan zur Stärkung der deutschen Versorgungssicherheit. Erste Eckpunkte wurden gestern von Vizekanzler Dr. Robert Habeck umrissen. Neben Maßnahmen, um kurz- und mittelfristig eine ausreichende Versorgung mit Erdgas und Flüssigerdgas sicherzustellen, sind der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz die langfristig wirksamsten Maßnahmen, um Deutschlands Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.
Die Stiftung KlimaWirtschaft begrüßt diese Initiative ausdrücklich: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien war klimapolitisch schon immer sinnvoll. Jetzt wird deutlich, dass er auch eine sicherheitspolitische Notwendigkeit ist,“ so Sabine Nallinger. „Nun geht es darum, unsere Unabhängigkeit von fossilen Energien mit mehr Tempo und Entschlossenheit voranzutreiben. Dafür muss jetzt ein Beschleunigungspakt für Erneuerbare Energien auf den Weg gebracht werden,” so Nallinger weiter.
Im Dialog mit führenden deutschen Unternehmen fast aller Sektoren hat die Stiftung KlimaWirtschaft deshalb einen 10-Punkte-Plan für einen solchen Beschleunigungspakt veröffentlicht. Darin fordert die Stiftung unter anderem:
„Die Bundesregierung muss jetzt entschlossen handeln, um kurzfristige Versorgungsengpässe und ökonomische Verwerfungen zu vermeiden, aber auch um eine sichere Energieversorgung mittel- und langfristig nachhaltig zu wettbewerbsfähigen Preisen zu gewährleisten,“ sagt Sabine Nallinger. „Bei einem solchen Beschleunigungspakt für Erneuerbare Energien kann die Bundesregierung auf die Unterstützung der Wirtschaft bauen.“